Rötungen im Gesicht

Rötungen im Gesicht

4 shades of red

Gefäßveränderungen können allein oder als klinisches Anzeichen einer Dermatose auftreten. Für die spätere Behandlung ist eine genaue Diagnose durch den Arzt und das Wissen zur Entstehung der Gefäßveränderung unbedingt notwendig.


An dieser Stelle möchte ich Ihnen die vier wichtigen Formen von Gefäßveränderung vorstellen und wie sie behandelt werden können:


  1. Flush

Unter einem Flush versteht man ein anfallsweise auftretendes Erythem (Rötung) der Haut – insbesondere im Gesicht. Hierbei wird eine vermehrte Durchblutung im Gesicht dokumentiert.

Verschiedene Triggerfaktoren wie UV-Strahlung, psychischer Stress, scharfe Gewürze und bestimmte Kosmetika werden im Zusammenhang mit dem sogenannten Flush berichtet. Im Rahmen der anfallsartigen Rötungen erweitern sich die Gefäße zeitweise und ziehen sich nach wenigen Minuten wieder zusammen.

Ein Fush kann als Begleiterscheinung zum Beispiel bei Wechseljahresbeschwerden der Haut auftreten. Er ist auch eine typische Begleiterscheinung bei Rosacea.


   2. Teleangiektasien

Die sichtbaren Gefäßerweiterungen entstehen durch eine Gefäß- und Bindegewebsschwäche. Das Problem: Den Gefäßen fehlt es an Elastizität und sie können sich nicht mehr zusammenziehen. Dies führt langfristig zu einer Blutstauung. Teleangiektasien können vereinzelt auftreten, sie sind aber auch typische klinische Anzeichen einer Couperose und auch eine Rosacea (Rosacea erythematosa-teleangiectatica).


  3. Couperose

Eine Couperose, auch als Kupferfinne oder Kupferrose bezeichnet, lässt sich durch leichte Rötungen im Gesicht, gerade auf der Nase und den Wangen, erkennen. Bei einer Couperose handelt es sich um eine Bindegewebsschwäche, die nicht ansteckend ist. Kennzeichnend für die Hautveränderung sind die blau-violetten erweiterten Blutgefäße (Teleangiektasien), die kleine bis große Hautflächen bedecken.

Die genaue Ursache für eine Couperose ist nicht bekannt. Die Forschung geht davon aus, dass eine genetische Disposition bei den Betroffenen vorliegt. Außerdem können Krankheiten, etwa Adipositas, der Auslöser für eine Couperose sein.


  4. Rosacea

Rosacea – der sogenannte "Fluch der Kelten" – ist eine der häufigsten entzündlichen Dermatose in Deutschland. Die chronische Dermatose manifestiert sich meist ab dem45. Lebensjahr, verläuft phasenförmig und betrifft vornehmlich das Gesicht.

Durch eine Störung des angeborenen Immunsystems reagieren Betroffene auf Triggerfaktoren wie UV-Strahlen, scharfe Gewürze, emotionalen Stress oder plötzlichen Temperaturwechsel. Die Folge ist eine überzogene Immunantwort und die vermehrte Bildung des Peptids Cathelicidin. Durch die Aktivierung von Cathelicidin werden vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe freigesetzt. Gleichzeitig werden das Wachstum neuer Blutgefäße und die Bildung neuer Gefäßzellen angeregt. Die charakteristischen, kaum reversiblen Hautveränderungen wie Entzündlichkeit sowie spontane Rötungsreaktionen sind die Folge.


Zu den primären Merkmalen zählen

  • anfallsartige Rötungen (Flush)
  • über einen längeren Zeitraum andauernde Erythem im Zentrum des Gesichts
  • Teleangiektasien (erweiterte Äderchen)
  • Papeln und Pusteln.

Diese Leitsymptome werden häufig durch sekundäre Merkmale wie zusammenfließende Entzündungen, Ödeme sowie Brennen und Stechen der Haut begleitet.


Behandlungsansatz

Für die Behandlung von Gefäßveränderungen der Haut lassen sich folgende Wirkansätze darstellen:

  • Stärkung des Gefäßsystems
  • Inflammationen der Haut entgegenwirken
  • Kühlung und Beruhigung der Haut
  • Verringerung von Erythemen
  • Abdeckung der Rötungen
  • Schutz vor UV-Strahlen und Vermeidung von Reizen, welche die Symptome begünstigen
  • Stärkung der dermalen Strukturen


Hautfeind NR. 1 - UV-Strahlung

Die UV-Strahlung ist einer der wichtigsten Cofaktoren für die Entstehung von Gefäßveränderungen in der Haut. Eine Studie hat gezeigt, dass eine lebenslange UV-Strahlenbelastung signifikant mit dem Vorhandensein von Rosacea assoziiert ist.

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