Hormone & Haut Akne Teil 4
Wie hängen Akne & Ernährung zusammen?

Wichtig - Richtige Ernährung bei Akne
Die Ursachen der Akne vulgaris sind eine erhöhte Talgdrüsenaktivität, fettige Haut, die Freisetzung von Entzündungsmediatoren und eine übermäßige Besiedelung der Haut mit Akne-Bakterien.
Neben Faktoren wie Stress, Schlafmangel und Luftverschmutzung können auch Ernährungsgewohnheiten Akne beeinflussen. Vor allem die „westliche“ Ernährung mit viel Zucker, Weißmehl, Milchprodukten und mehrfach gesättigten Fetten kann die Haut belasten. Die Insulinausschüttung scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen.
Studien haben gezeigt, dass bestimmte Ernährungsgewohnheiten das Auftreten und den Schweregrad von Akne beeinflussen können. Durch eine Optimierung unserer Ernährung können wir die Bekämpfung von Akne unterstützen und unsere Hautgesundheit verbessern.
In einer randomisierten kontrollierten Studie wurde festgestellt, dass eine Ernährung mit niedrigem glykämischen Index (GI) zu einer signifikanten Verbesserung der Akne-Symptome führt.
Der glykämische Index (GI) ist eine Skala, die angibt, wie schnell und wie stark der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels ansteigt. Der GI misst also die Qualität der Kohlenhydrate in einem Lebensmittel und wie sie den Blutzuckerspiegel beeinflussen.
Der GI wird auf einer Skala von 0 bis 100 gemessen.
Lebensmittel und Milchprodukte mit einem hohen glykämischen Index können das Hautbild von Akne-Betroffenen verschlechtern. Viele greifen daher auf pflanzliche Milchersatzprodukte wie Nuss- oder Hafermilch zurück. Sojamilch ist jedoch keine gute Alternative.
Eine umfangreiche Liste kann man hier finden: https://bewusst-abnehmen.net/glyx-tabelle/, damit man mal ein Gefühl für den GI bekommt.
Daher ist eine angepasste Ernährung bei Akne sehr sinnvoll.
Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index wie Limonaden, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte und Fastfood regen die Talgproduktion an, was zu vermehrter Akne führt. Deshalb sollten unbedingt mehrstündige Essenspausen eingehalten werden, um den Insulinspiegel wieder zu senken.
Bakterien bauen den Talg zu entzündungsfördernden freien Fettsäuren ab, die die Bildung von Mitessern und Pusteln begünstigen.
Eine Ernährungsumstellung auf Vollkornprodukte und weniger Süßigkeiten verbessert das Hautbild deutlich und hilft, Akne-Medikamente einzusparen. Eiweißshakes aus Molke sind vor allem bei jungen Männern im Fitnessbereich beliebt und gefährlich - sie bauen nicht nur Muskelzellen auf, sondern aktivieren auch die Talgdrüsenzellen ☹.
Milch, insbesondere Molkenprodukte, enthalten insulinstimulierende Aminosäuren, die über eine vermehrte Talgproduktion die Akne verstärken. Geeignete Alternativen sind Erbsen, Reis, Hanf, Nüsse und Hafermilch. Sojamilch ist nicht zu empfehlen, da sie insulinotrop (bedeutet "die Insulinsekretion stimulierend") ist.
Günstig sind Omega-3-Fettsäuren: Sie fördern die Ausschüttung von entzündungshemmenden Prostaglandinen. Fisch, Meeresfrüchte, Algen, Lein- und Hanfsamen sind gesund.
Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit Akne ein Ungleichgewicht in der Darm- und Hautmikrobiota haben. Langfristig sollte eine Umstellung auf frische, pflanzliche, saisonale und wenig verarbeitete Lebensmittel angestrebt werden.
Fazit: Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index und einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren sind gut für die zu Akne neigende Haut.
Empfehlungen zur Prophylaxe und diätetischen Behandlung der Akne:
Zu meidende Nahrungs- und Genussmittel mit Akne induzierender Wirkung
- Milch, Milchprodukte wie Joghurt, Molke, Frischkäse und Molkeproteinkonzentrate, Milchschokolade, Süßigkeiten, Kartoffelchips, Cornflakes und weitere Kohlenhydrate mit hohem glykämischem Index wie Weißbrot, Reis, Kartoffeln, Weizennudeln, Fast Food
- Gesättigte Fette und Fette mit hohem Anteil an Omega-6-Fettsäuren, v.a. Arachidonsäure, in Schweineschmalz, Schweineleber, Leberwurst, Eigelb
- Rauchen
- Häufige Zwischenmahlzeiten und Verzehr von Pausensnacks
- Gezuckerte Softdrinks wie Cola-haltige Getränke und Limonaden
- Bewegungsmangel und Übergewicht
Zu bevorzugende Nahrungsmittel mit günstiger Wirkung bei Akne
- Rohkost, Obst, Gemüse, blaue Beerenfrüchte und Tomaten
- Vollkornbrot und kuhmilchfreies Müsli, z. B. mit Hafermilch, reichlich Ballaststoffe mit hohem Faseranteil, bevorzugt eigenes Kochen mit frischem Gemüse, kein Fast Food
- Häufiger Verzehr von Seefisch (Thunfisch, Lachs, Hering, Makrele) oder anderen Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt an antiinflammatorischen Omega-3-Fettsäuren
- Verzicht auf Tabakkonsum
- Mehrstündiges komplettes Pausieren mit der Nahrungsaufnahme
- Mineralwasser, ungezuckerter schwarzer Tee, bevorzugt grüner Tee
- Sportliche Aktivität und Idealgewicht
Durch die richtige Ernährung können Akne -Betroffene einen eigenen und wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Hautbildes leisten.
Um Akne-Probleme bewusst zu minimieren, möchte ich dich dazu ermutigen, deine Ernährung bewusst zu optimieren und möglicherweise bestimmte Nahrungsmittel einzuschränken oder zu meiden, die sich negativ auf deine Haut auswirken könnten.
Tipp:
Nimm dir Zeit, um deine aktuelle Ernährung zu analysieren. Erstelle dir ein Hauttagebuch und notiere, welche Nahrungsmittel du regelmäßig zu dir nimmst und ob du Muster erkennen kannst, die mit dem Auftreten von Akne in Zusammenhang stehen könnten. Achte auch auf den glykämischen Index.
Denke daran, dass diese Veränderungen nicht von heute auf morgen geschehen müssen. Es geht darum, dauerhafte Gewohnheiten zu entwickeln und sich Schritt für Schritt gesünder zu ernähren. Die Kochrezepte in deinen Dateien können dir dabei helfen.
Akne und Hormone. Zusammenfassung:
Entstehung der Akne multifaktoriell unter anderem durch:
- Erhöhte Talgdrüsenaktivität mit Seborrhoe
- Gestörte follikuläre Differenzierung
- Verstärkte Verhornung
- Mikrobielle Hyperkolonisation
- Entzündungsreaktionen mit den entsprechenden immunologischen Abläufen
- Ernährungsfaktoren
- Psychischer Faktoren wie Stress
- Zirkulierenden stressassoziierten Faktoren (Neuropeptide) wirken bei der Entwicklung von entzündlichen Prozessen im Talgdrüsenfollikel mit
- U.a.
Die meisten Menschen mit Akne haben normale Hormonspiegel im Serum, bei einem Teil liegen die Werte im oberen Normbereich.
Talgdrüsenzellen aus Akneregionen zeigen eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Androgenen als Talgdrüsenzellen aus anderen Körperregionen.
Aknepatienten haben eine erhöhte Talgproduktion im Vergleich zu gesunden Vergleichspersonen.
Der Schweregrad der Akne ist in der Regel proportional zur Menge des produzierten Sebums.
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Beste Grüße
Petra Schreiber