Hormone & Haut - Akne Teil 1

Petra Schreiber

Akne

Einfluss von Hormonen und Wachstumsfaktoren

1.    Was ist Akne?


Akne (medizinisch: Acne vulgaris) ist die weltweit häufigste Hauterkrankung. Besonders häufig kommt sie in der Pubertät vor: Zwischen 70 und 95 % aller Heranwachsenden sind von Akne betroffen. Bei den meisten davon handelt es sich um milde Verlaufsformen. Grund für diese hohen Zahlen im Jugendalter sind hormonelle Umstellungen. Männliche Hormone (z.B. Testosteron) nehmen mit Beginn der Pubertät zu.


Die Fakten auf einen Blick:


  • Akne ist die häufigste Hautkrankheit in der Pubertät und im jungen Erwachsenenalter.
  • Prävalenz von 60 bis 95 % bei Jugendlichen.
  • Beide Geschlechter sind betroffen - Männliches Geschlecht häufiger betroffen.
  • Bei Frauen besteht die Akne häufiger (ca. 10 %) über das 25. Lebensjahr hinaus (Acne tarda).
  • Bei familiärer Veranlagung ist Akne häufig mit einem schwereren und langwierigeren Krankheitsverlauf verbunden.
  • Je früher die Akne beginnt, desto massiver sind Ausprägung und Verlauf.
  • In der Pubertät kann Akne stark belasten.
  • Aknepickel sind hartnäckiger als gewöhnliche Pickel und Mitesser.
  • Ab einem Alter von ungefähr 20 Jahren geht die Akne oft von selbst zurück.
  • Es gibt zahlreiche Medikamente gegen Akne – zum Auftragen auf die Haut, aber auch zum Einnehmen.

 

Die Behandlung erfordert Geduld!

 

Wie kann man Akne ganzheitlich behandeln?

Es gibt zahlreiche verschiedene Faktoren, die eine Akne-Haut sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Dein Lebensstil, Deine Ernährung, medizinische Wirkstoffe, Deine Hautpflege – all das hat großen Einfluss auf Deine Haut.

 

Akne – Was ist wichtig zu wissen, um sie in Griff zu bekommen?

Um die richtige Behandlung und Pflege der Akne umzusetzen, muss man verstehen, was alles unter dem Begriff "Akne" verstanden wird.

Eine Reise vom Aufbau und Funktion der Haut bis zur richtigen Pflege bei Akne. Wusstest Du, dass unsere Haut unser größtes Organ ist? Mit einer Fläche von fast 2 qm hat sie viele wertvolle Aufgaben.

Zu Beginn befassen wir uns mit dem "Aufbau und Funktion unserer Haut" und wollen den faszinierenden Mikrokosmos unserer Haut genauer erkunden.

 

Unsere Haut ist ein beeindruckendes Organ, das weit mehr ist als nur eine äußere Hülle.

Sie schützt uns vor

  • schädlichen Umwelteinflüssen,
  • reguliert unsere Körpertemperatur und ist
  • an zahlreichen lebenswichtigen Funktionen beteiligt.

 

Um zu verstehen, wie unsere Haut mit Akne in Verbindung steht, befassen wir uns zuerst mit den verschiedenen Aspekten des Hautaufbaus und ihrer Funktionen.

 

Unsere Haut besteht aus drei Hauptschichten:

1.            Epidermis (Oberhaut)

2.           Dermis (Lederhaut)

3.          Subkutanes Fettgewebe (Unterhautfettgewebe)

 

Jede Schicht hat ihre spezifischen Aufgaben und ist für die Gesundheit und das Aussehen unserer Haut von entscheidender Bedeutung.

 

Hautstruktur, -schichten und Funktion:


Die Epidermis ist die oberste Schicht und bildet die äußerste Barriere unserer Haut.

Sie schützt uns vor äußeren Einflüssen wie Bakterien, Chemikalien und UV-Strahlen.

Außerdem erneuert sie sich kontinuierlich und schützt vor Feuchtigkeitsverlust.

 

Darunter liegt die Dermis, die zahlreichen Blutgefäße, Haarfollikel, Schweiß- und Talgdrüsen enthält.

Sie enthält Kollagen und Elastin, die für die Festigkeit und Elastizität der Haut verantwortlich sind.

Unterhalb der Dermis liegt die subkutane Schicht, die hauptsächlich aus Fettgewebe besteht und unserer Haut Isolierung und Polsterung bietet. Die subkutane Schicht fungiert als Energiespeicher und Isolator.

 

Die Rolle der Hautflora:

Die Hautflora ist ein wichtiger Teil unserer Haut. Sie besteht aus einer Vielzahl von Mikroorganismen, die in einem natürlichen Gleichgewicht stehen und eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unserer Haut spielen.

Sie unterstützen

  • das Immunsystem,
  • schützen vor schädlichen Mikroorganismen und
  • regulieren den pH-Wert der Haut.

 

Wenn das Gleichgewicht der Hautflora gestört wird, kann das zu Problemen führen. Zum Beispiel können aggressive Reinigungsmittel und antibiotische Hautbehandlungen das Gleichgewicht stören und die Anfälligkeit für Akne erhöhen.


Talgproduktion und Poren:

Talg ist ein natürliches Hautöl, das von den Talgdrüsen produziert wird. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Hautfeuchtigkeit und -schutz. Wenn die Talgproduktion aus dem Gleichgewicht gerät, führt das zu verstopften Poren und Akne. Die Poren sind winzige Öffnungen in unserer Haut, durch die der Talg an die Oberfläche gelangt. Bei einer übermäßigen Talgproduktion können die Poren verstopfen und es entstehen Mitesser oder Entzündungen.

Es ist also von entscheidender Bedeutung, die Zusammenhänge zwischen Talgproduktion und Poren zu verstehen. Nur so können wir die Entstehung von Akne verstehen und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung ergreifen.

 

Erweiterte und verstopfte Poren sind ein häufiges Problem bei Menschen mit Akne. Sie können dazu führen, dass die Haut uneben aussieht und anfälliger für Hautunreinheiten wird. Es ist wichtig zu verstehen, wie Poren funktionieren, um wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Hautgesundheit ergreifen zu können.

Poren sind winzige Öffnungen in der Haut, durch die Talg (Hautöl) an die Oberfläche gelangt. Bei manchen Menschen neigen die Poren dazu, sich zu vergrößern und sichtbarer zu werden. Dies kann auf genetische Faktoren, hormonelle Veränderungen, übermäßige Talgproduktion, Sonnenschäden oder die Ansammlung abgestorbener Hautzellen zurückzuführen sein.

 

Was sind erweiterte Poren?

Erweiterte Poren entstehen, wenn die Talgdrüsen zu viel Talg produzieren, der sich in den Poren sammelt. Dadurch erscheinen die Poren sichtbar vergrößert. Erweiterte Poren treten häufig in der T-Zone (Stirn, Nase und Kinn) auf und können zu einem unregelmäßigen Hautbild führen.

Um erweiterte Poren zu erkennen, kann man einen Blick in den Spiegel werfen und auf sichtbare Poren in der T-Zone achten. Sie können größer und unregelmäßig erscheinen. Erweiterte Poren können auch leichter verstopfen, was zu Mitessern und Hautunreinheiten führen kann.

 

Was sind verstopfte Poren?

Verstopfte Poren entstehen, wenn sich überschüssiger Talg, abgestorbene Hautzellen und Schmutz in den Poren ansammeln. Dies kann zu Mitessern, Pickeln und Entzündungen führen. Verstopfte Poren können an verschiedenen Stellen im Gesicht auftreten und lassen die Haut unrein erscheinen.

Verstopfte Poren erkennt man daran, dass sich an bestimmten Stellen im Gesicht kleine schwarze Punkte (Mitesser) oder Pickel bilden. Verstopfte Poren können auch zu einem rauen Hautbild führen.

 

Tipps zur Behandlung erweiterter und verstopfter Poren


  1. Regelmäßige Reinigung: Eine gute Reinigungsroutine ist entscheidend, um überschüssigen Talg und Schmutz zu entfernen. Verwende milde Reinigungsprodukte, die speziell für die Haut mit erweiterten und verstopften Poren entwickelt wurden. Reinige das Gesicht morgens und abends gründlich, um Verunreinigungen zu beseitigen.
  2. Exfoliation: Durch regelmäßiges Peeling oder die Verwendung von chemischen Peelings können abgestorbene Hautzellen entfernt und verstopfte Poren gelöst werden. Achte darauf, ein sanftes Peelingprodukt (am besten Enzympeeling) zu verwenden, um Deine Haut nicht zu reizen. Führe ein bis zweimal pro Woche ein Peeling durch, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Poren zu klären.
  3. Feuchtigkeitsspendende Pflege: Verwende eine leichte, nicht komedogene Feuchtigkeitscreme, um Deine Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, ohne die Poren zu verstopfen. Eine gut hydratisierte Haut kann dazu beitragen, die Talgproduktion zu regulieren und die Poren zu verfeinern.
  4.  Sonnenschutz: Nicht vergessen, die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen, indem täglich ein breitbandiger Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 aufgetragen wird.


Vermeidung von Mitessern:  Verzichte auf das Ausdrücken von Mitessern, da dies die Entstehung von Entzündungen begünstigen kann. Das Ausdrücken von Mitessern kann zu Infektionen führen und Narben hinterlassen.

 

Behandlungsoptionen:  In einigen Fällen können spezielle Behandlungen wie chemische Peelings, Mikrodermabrasion, Microneedling oder Lasertherapie hilfreich sein, um erweiterte Poren zu minimieren. Konsultiere hierfür einen Dermatologen oder Kosmetiker/in, die passende Behandlungsoptionen empfehlen können.


2. Was verursacht Akne?

 

Hormone spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Verschlimmerung von Akne,

  • insbesondere in der Pubertät,
  • während des weiblichen Zyklus,
  • bei der Einnahme der Pille und sogar
  • in den Wechseljahren.

 

Auch Männer haben einen „Zyklus“, aber im Gegensatz zu Frauen ändert sich ihr Hormonstatus im Laufe des Tages.

 

Warum sind Hormone bei Akne wichtig?


Akne ist eine hormonell bedingte Hauterkrankung, die durch eine Überproduktion von Talg (Sebum) und eine Verstopfung der Talgdrüsen gekennzeichnet ist. Hormonelle Veränderungen können die Talgproduktion beeinflussen und das Wachstum von Propionibacterium acnes (P. acnes) begünstigen, einer Bakterienart, die Entzündungen und die Bildung von Mitessern, Pickeln und entzündlichen Läsionen verursacht.


Hormone in der Pubertät:

Die Pubertät ist eine Zeit intensiver hormoneller Veränderungen. Die vermehrte Produktion von Androgenen, insbesondere Testosteron, stimuliert die Talgdrüsen und führt zu einer erhöhten Talgproduktion. Gleichzeitig können die Hormone das Wachstum von P. acnes fördern, was zu einer Verschlimmerung der Akne führt.


Der weibliche Zyklus und seine Auswirkungen auf die Haut:

Der weibliche Zyklus ist durch hormonelle Schwankungen gekennzeichnet. In den verschiedenen Phasen des Zyklus, der menstruellen, follikulären, ovulatorischen und lutealen Phase, ändert sich auch der Zustand der Haut. Während einige Phasen zu einer Verbesserung des Hautbildes führen, können andere zu einer Verschlechterung der Akne beitragen.

Die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel, insbesondere der Pille, kann bei manchen Frauen die Akne verschlimmern. Dies ist darauf zurückzuführen, dass einige Pillen antiandrogene Wirkstoffe enthalten, die die Wirkung von Androgenen blockieren und dadurch die Talgproduktion verringern können. Wichtig ist, dass nicht alle Pillen die gleiche Wirkung auf die Haut haben, da die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variieren kann.


Testosteron beim Mann und seine Wirkung:

Testosteron ist das wichtigste männliche Sexualhormon und spielt auch bei der Entstehung von Akne eine Rolle. Eine erhöhte Testosteronproduktion kann die Talgproduktion steigern und das Akne-Risiko bei Männern erhöhen. Obwohl Männer keinen Zyklus haben, können Hormonschwankungen auch bei ihnen auftreten.


Wechseljahre und Hormonumstellung:

Die Wechseljahre sind eine Phase im Leben einer Frau, in der die Produktion von Östrogen und Progesteron abnimmt. Diese hormonellen Veränderungen können zu einer Verschlechterung der Akne führen, insbesondere bei Frauen, die bereits in ihrer Jugend unter Akne litten.


Um den Zusammenhang zwischen Hormonen und Akne besser zu verstehen, können Hormonuntersuchungen hilfreich sein. Dabei werden verschiedene Hormonspiegel im Blut gemessen. Auch die Empfindlichkeit der Rezeptoren für Androgene spielt bei der Entstehung von Akne eine Rolle. Eine erhöhte Rezeptorsensitivität kann zu einer verstärkten Reaktion der Talgdrüsen auf Androgene und damit zu einer vermehrten Talgproduktion führen.

 


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